Fliegerclub Bronkow e.V.

Wellefliegen über dem Riesengebirge


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In der Welle von Görlitz zum Praded und zurück

15.10.2019 - 17:03

Die Thermik Saison ist nun vorbei, dafür aber startet die Wellen- und Hangflugsaison. Seit letztem Jahr hatte ich mir das Ziel gesetzt Welle fliegen zu wollen.

Nun war es endlich soweit und ich wollte die Chance nicht ungenutzt lassen. Am Donnerstag (10.10.) wurde klar es sollte einen Wellentag geben. Florian Heilmann (FC Kamenz) kontaktierte mich nochmal direkt und wir sprachen alles ab. Am Freitag (11.10) war dann alles klar und ich machte früher Feierabend und fuhr zum Flugplatz um die ASW 19 aus der Halle zuholen und abzurüsten. An dieser Stelle nochmal Danke an meinen Verein für die spontane Hilfe und dass ich das Flugzeug mitnehmen durfte. Abends traf ich dann in Görlitz ein und Flo und ich sprachen noch alle Einzelheiten für den kommenden Tag ab. Er hatte schon alles durchgeplant und Tagelang das Wetter studiert. Außerdem brauchte ich noch eine kurze Einweisung in das Sauerstoffsystem. Voller Aufregung und Spannung ging es schlafen und nach einer kurzen Nacht standen wir um 5:30 auf, um die Flugzeuge aufzurüsten. Pünktlich zum Sonnenaufgang wurden wir fertig.

Alles weitere und wichtige ins Flugzeug gepackt, halfen wir noch dem Schlepper Hirschi, der gegen 7 am Flugplatz eintraf, die Wilga aus der Halle zu holen. Danach zogen wir die Flieger zum Start und Flo machte sich fertig. Gegen 8:30 Uhr war Startbereitschaft gesetzt und nach kurzem Briefing zur Schlepproute ging es für Flo schonmal los. Ich hatte noch ca. eine halbe Stunde bis der Schlepper wieder da war und dann ging es auch für mich los.

In 2000m AMSL klinkte ich dann über Frydlant und traf relativ schnell den Einstieg in die Welle. Flo der den Einstieg nicht so recht gefunden hatte kam zu mir rüber und wir stiegen dann gemeinsam bis auf FL100 ehe wir den Sprung in die Primärwelle ins Riesengebirge wagen konnten. Dort angekommen stiegen wir dann mit guten Steigwerten auf über 5000m AMSL.

Da Flo das Ziel verfolgte ins Altvatergebirge zu springen, konnten wir auch das mit unserer komfortablen Höhe tun. Wir flogen zunächst in das Eulengebirge, mit dem eher aus West kommenden Wind ging das auch recht schnell und dort angekommen stiegen wir auch im Lee der ersten Hügel. Nun waren wir auf der Rennstrecke angekommen und mit konstantem Steigen ging es Richtung Südost ins Altvatergebirge.

Dieselbe linie ging es nochmal rauf und runter ehe wir sie wieder nach Nordwesten für den Rückflug nutzten. Zwischenzeitlich ging es bis auf 6200m AMSL nach oben.

Es lief super. Den Rückflug planten wir für den Zeitraum von 15 Uhr bis 17 Uhr. Lediglich die starke Westkomponente machte uns sehr langsam. Mit 70-80 km/h Wind auf der Nase und damit 40 km/h Groundspeed ging es zurück ins Riesengebirge. Eine tolle Linie in Richtung Waldenburg sorgte dafür, dass wir auf 5800m AMSL bleiben konnten. Laut Skysight Vorhersage stand nun der Sprung durch das recht große Lee der Primärwelle an. Mit 140 kmh auf dem Fahrtmesser, fast schon Vmax in dieser Höhe, flogen wir nun direkt die Schneekoppe an. Klaus Wonneberger, der zufällig auf der Frequenz landete, meldete sehr gute Steigwerte. Mit integriertem Sinken von 3,5 m/s und 2000m tiefer kamen wir trotzdem in komfortabler Höhe dort an. Steigwerte bis zu 4m/s brachten uns wieder schnell nach oben und wir genossen nocheinmal den Ausblick, ehe es wieder zurück nach Görlitz ging.

Eine letzte Schwierigkeit sollte die Höhenstaffelung der Lufträume auf dem Rückflug darstellen. An der Schneekoppe darf man bis FL225, danach in Richtung Jelenia Gora bis  FL165 und dann bis zur deutschen Grenze in FL125 fliegen. Die Lufträume sind nicht so groß, als dass man die Höhe wegdrücken kann, schon gar nicht in dieser Höhe. So mussten wir gezielt absteigen und hoffen, dass wir die letzten 50 km gegen den Wind aus knapp 3800m AMSL nach Görlitz kommen.

Der Rückflug lief überraschend einfach und so ging ein Tag voller neuer Erfahrungen und Eindrücke zu ende. Am Ende standen 8:30h Flugzeit und eine Strecke von 540km zu buche und das im Oktober!

Wir bedanken uns bei allen die diesen Flug möglich gemacht haben, dabei vorallem dem Görlitzer FSC und dem Schlepper Hirschi der uns bei dem Wind rausgezogen hat. Ebenso möchte ich Flori danken der mich unter seine Fittiche nahm und mir eine neue Seite des Fliegens gezeigt hat.

Sascha Dey

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